Denkmale in der Gemeinde und der Umgebung
DENKMALE IN DER GEMEINDE UND DER UMGEBUNG
KIRCHE UND FRIEDHOF
Das Gründungsdatum der Moldavaer Kirche zur Jungfrau Maria ist nicht bekannt, zum Umbau kam es im Jahre 1687 und zur Erweiterung 1851. Es handelt sich um einen einschiffigen länglichen Bau mit auffälligem prismatischen Schindeldach.Die im Pseudobarock eingerichtete Kirche, eine Dominante des unteren Gemeindeteils von Moldava, hat eine bewegte Vergangenheit.
Die Grenzgemeinde war stets mehr deutsch als tschechisch, deshalb war hier der Protestantismus auch mehr zu Hause als der katholische Glaube. Im Jahre 1537 legte der Herrscher Ferdinand I. feste Grenzen fest und Moldava fiel der tschechischen Seite zu. Nach dem dreißigjährigen Krieg kamen in die Berge Zisterncienser aus dem Kloster Osseg, um den Moldavaer Ketzern den wahren Weg zu zeigen, denn die örtliche Kirche war stets leer, die Einwohner gingen in die benachbarte Kirche nach Hermsdorf. Im Jahre 1668 Erreichte das Grenzgebiet die Anweisung des Prager Erzbischofs zur strengen Katholisierung. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Eine Reihe der Menschen flüchtete nach Sachsen, die Herrschaft führte die Arbeitspflicht ein und die Kirche füllte sich langsam. Der katholische Glauben verbreitete sich bis an die Grenzen Tschechiens und die Kirche von Moldava wurde im Jahre 1687 nach dem Altarbild der Jungfrau Maria geweiht.
Gegenwärtig finden in der Kirche regelmässige Sonntags – Gottesdienste statt und einmal im Jahr treffen sich zur Heiilgen Messe ehemalige Landsleute aus Moldava, Pastvina und Oldříš.
Der Friedhof steht genau wie die Kirche unter Denkmalschutz. Auf dem Friedhof sind insbesondere die hölzernen Kreuze und Grabsteine aus dem 19. Jahrhundert interessant. Der Friedhof ist im Besitz der Gemeinde, welche seine umfassende Rekonstruktion sowie die Wiederaufnahme von Beerdigungen vorbereitet.
SKLÁŘSKÁ HUŤ (GLASHÜTTE)
In den Jahren 1991 – 1992 wurde auf der Grundlage archäologischer Forschung des damals zuständigen Amtes – Bereich Most (Brüx) durch führende Fachleute der mit Holz beheizte Glasofen rekonstruiert. Es geht hier um einen einmaligen technischen Bau, welcher für die Liste der schützenswerften Denkmäler vorgeschlagen wurde. In den Jahren 1992 – 1994 wurden darin drei experimentelle Schmelzen durchgeführt, wobei die Schmelztechnologie des Mittelalters sowie die Kühlung und Glasformung geprüft wurden. Die Glasformung übernahmen die führenden Meister ihres Fachs, Glasbläser aus Nový Bor, dem Glaszentrum Böhmens.
Die Replik der mittelalterlichen Glashütte ist Teil des Glaskunst – Lehrpfades und befindet sich im oberen Teil der Gemeinde Moldava.
MAHNMAL FÜR FRANTIŠEK KOUBEK
Am 28. September 1938 wurde im moldavaer Zollraum das Mitglied der Finanzwache František Koubek durch Hennlein – Anhänger erschossen. Mit Hilfe der Sammlung von Finanzbeamten in Dubí wurde im Jahre 1947 unweit des Grenzüberganges im oberen Teil von Moldava ein Granitdenkmal aufgestellt.
In der Zeit vor der Unterzeichnung des Münchener Abkommens verschärfte sich die Situation an den Grenzen und die Aggressivität der Provokationen wuchs, die Zahl der Opfer auf der westlichen Seite der Grenze unseres Staates stieg nach historischen Quellen ins Unermessliche.
Für das Denkmal wurde ein Monolith aus Granit verwendet. er stammte aus dem Denkmal deutscher Opfer des 1. Weltkrieges, welches an der Kirche im unteren Ortsteil von Moldava stand.
BAHNHOF UND EISENBAHNLINIE
Die nordböhmische Eisenbahnstrecke von Most nach Moldava im Erzgebirge mit Anbindung an Sachsen entstand in den Jahren 1781 – 1884. Historische Quellen sprechen davon, dass der erste Zug Moldava am 6. Dezember 1884 erreichte und dies ein Güterzug war. Die regelmäßige Personenbeförderung über die Grenze wurde am Montag, den 18. Mai 1885 aufgenommen.
In seiner Blütezeit verfügte der Bahnhof in Moldava über 11 durchgehende und 5 Manipulationsgleise, 34 Weichen, ein Warenlager, ein weiteres Lager, zwei Stellwerke, Heizhaus, Wasserwerk, Laderampe, Lagerplatz, zwei Drehkreuze und ein großes Abfertigungsgebäude. Hier hatten sowohl der tschechische als auch der deutsche Zugführer ihren Standort, hier befanden sich auch das Pass- und Zollamt beider Länder, das Restaurant und das Postamt. Nach dem zweiten Weltkrieg verblieben im Gebäude neben dem Zugführer der Tschechischen Staatsbahn CSD das Postamt und die Angehörigen zur Verteidigung der tschechischen Staatsgrenze. Die frei gewordenen Räume wurden als Werkstätten und Internat der Eisenbahnerberufsschule bis zum Juni 1986 genutzt. Heute werden die Zimmer von vietnamesischen Unternehmern an der Grenze genutzt. Vorübergehend ist im Gebäude der Zugabfertiger untergebracht, ferner die Toiletten und das Restaurant.
Am 7. Mai 1945 um 17,30 Uhr wurde der Zugbetrieb nach Deutschland eingestellt. Vier Jahre später demontierten russische Soldaten ca. 200 m Gleisstrecke auf der deutschen Seite. Damit wurde der Anfang vom Ende gestartet. Auch wenn der gegenwärtige Zustand der Strecke kläglich ist, wurde der Eisenbahnabschnitt Louka bei Litvínov – Moldava im Erzgebirge im Juni 1998 zum Kulturdenkmal der Tschechischen Republik erklärt. Seit dieser Zeit werden beiderseitig Verhandlungen geführt, die Eisenbahnverbindung zwischen der tschechischen Gemeinde Moldava und dem sächsischen Holzhau wieder herzustellen.
BAUDE AUF DEM BOUŘŇÁK
Urheber des Gedankens zur Errichtung einer Touristenbaude auf dem Bouřňák war im Jahre 1923 der Lehrer Karel Lim aus Duchcov (Dux) . Das Grundstück wurde von der Familie Lobkowicz erworben. Anfang Juli 1927 kam der Prager Architekt Dr. Josef Hörich und gemeinsam mit Ing. Kolenský wurden Weg und Baustelle vermessen. Nach den Plänen des Architekten Josef Jána aus Dux wurde die Veranda aufgebaut.
Am 15. Juli 1928 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Diesen Stein, mit der Jahreszahl versehene, finden wir zwischen den Quadern des Unterbaus der Baude genauso wie die Gedenktafel für den Begründer der tschechischen Erzgebirgstouristik Karl Lima, welche vom akademischen Bildhauer Frantisek Rábel geschaffen wurde. Die Baude kostete etwa 1 Million Kronen und wurde am 8. Juli 1930 feierlich eröffnet.
(Autor des Artikels: Mgr. Marketa Kvasňová)